Haltung – Etablierung einer Kultur der Achtsamkeit
Die Kultur der Achtsamkeit basiert auf dem Konzept der Hochgradig Zuverlässigen Organisationen (HRO), die in risikobehafteten Bereichen wie der Feuerwehr zuverlässig operieren. HROs zeichnen sich durch klar definierte Strukturen, regelmäßige Übungen und proaktives Risikomanagement aus, um Gefahren frühzeitig zu erkennen und Risiken zu minimieren.
Wir möchten dieses Prinzip auf den Gewaltschutz übertragen. Das bedeutet:
- Fehlerkultur: Vorfälle und Grenzverletzungen werden offen und ohne Schuldzuweisung angesprochen. Dabei schauen wir nicht nur, warum Personen übergriffig oder gewalttätig werden konnten, sondern auch, was dazu beigetragen hat und welche Strukturen wir anpassen müssen. So lernen wir aus Fehlern und verbessern den Gewaltschutz kontinuierlich.
- Beteiligungskultur: Alle haben die Möglichkeit mitzugestalten und Verbesserungsvorschläge zu machen. Partizipation befähigt, stärkt das respektvolle Miteinander und fördert eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
- Sensibilität für Strukturen: Transparente Abläufe und klare Zuständigkeiten helfen, Gewalt frühzeitig zu erkennen und richtig zu handeln.
- Feedback- und Zuhörkultur: Konstruktives Feedback und aktives Zuhören fördern ein offenes Miteinander und helfen, Missverständnisse oder Konflikte zu vermeiden.
- Präventive Haltung: Ein ausgewogenes Nähe-Distanz-Verhältnis schützt vor Machtmissbrauch und fördert ein achtungsvolles und sicheres Arbeitsumfeld. Dabei ist es nicht immer ganz leicht was ausgewogen bedeutet, denn in jeder Nähe und jeder Distanz stecken Chancen und Risiken.
Durch diese Prinzipien schaffen wir eine grenzsensible Kultur, die Gewalt vorbeugt und alle Mitglieder aktiv in den Gewaltschutz einbindet.