Mit einem völlig neuen Unterrichtsfach hatten es Teile der Schülerschaft..........
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Mit einem völlig neuen Unterrichtsfach hatten es Teile der Schülerschaft an der Eckenerschule im abgelaufenen Schuljahr zu tun. Neben Deutsch, Mathe und anderen Fächern stand auch der Unterricht an Leitern und Schläuchen auf dem Stundenplan.
„Das neue Unterrichtsfach wurde erstaunlich gut angenommen – auch von Schülerinnen und Schülern die zunächst skeptisch waren“, freut sich der stellvertretende Schulleiter Dietmar Post. Denn die Eckenerschule hat im vergangenen Jahr als eine von 16 der 35 Berufsschulen im Land mit einem Unterrichtsfach Neuland betreten. Neben den klassischen Fächern wurden die Schülerinnen und Schüler der „Berufsfachschule I“ in den Schwerpunkten Metall, Bau und Elektro auch als Feuerwehrleute ausgebildet. Kurz vor den Sommerferien haben alle sowohl die theoretische als auch die praktische Prüfung bestanden.
Gleich mehrere Feuerwehrleute im Kollegium
„Die Ausbildung entspricht dem ersten Teil des Truppmann-Lehrgangs und damit der Grundausbildung in den Freiwilligen Feuerwehren“, erklärt Kreisbrandmeister Mark Rücker den Umfang des neuen Schulfachs. Zwei Unterrichtsstunden pro Woche haben die Schülerinnen und Schüler sowohl in der Theorie als auch in der Praxis die Grundzüge des Feuerwehrwesens erlernt.
Ein glücklicher Zufall half der Schule bei der schnellen Umsetzung des neuen Unterrichtsfachs. „Im Kollegium haben wir gleich mehrere Lehrkäfte, die sich in den Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt und im Umland engagieren“, freut sich Dietmar Post. Auch er selbst ist in seiner Heimatgemeinde aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr.
Um die Ausbildung möglichst realitätsnah zu gestalten, hat die Schule auch ihren eigenen Fuhrpark erweitert und ein ausgedientes Löschfahrzeug erworben. „Das ist zwar schon fast 30 Jahre alt, aber noch sehr gut in Schuss“, freut sich der stellvertretende Schulleiter.
Anspruchsvolle Abschlußprüfung vor den Ferien
Im Rahmen der Abschlussprüfung mussten die Schülerinnen und Schüler unter den wachsamen Augen der Lehrer unter Beweis stellen, was sie seit den letzten Sommerferien gelernt haben. Angenommen wurde ein Brand in einem Teil des Gebäudes, bei dem sich eine Person nicht mehr selbst von einem Podest retten konnte. Mit einer Steckleiter erklommen die frisch ausgebildeten Feuerwehrleute das Podest und retteten den Mann. Danach musste ein Löschangriff simuliert und eine Wasserversorgung mit Saugschläuchen aufgebaut werden.
„Das sind alles junge Menschen, die wir sonst vermutlich nicht für das Thema hätten begeistern können“, freut sich Mark Rücker. Er hofft, ebenso wie Flensburgs Stadtbrandmeister Jürgen Sievers, dass die jungen Leute dadurch so für die ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr begeistern wurden, dass sie den Eintritt in die Feuerwehr erwägen.
Das sagen die Schülerinnen und Schüler zum neuen Unterrichtsfach
„Wir haben gute Handlungsmöglichkeiten gelernt, wie man sich im Brandfall helfen kann und was man auch schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr machen kann“, bestätigt Leonie Schmidt den Umfang der Ausbildung. Eine aktive Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr kann sich die 20-jährige dennoch momentan nicht vorstellen. „Wenn man mit Verletzten zu tun hat kann das schnell auf die Psyche gehen und ich weiß nicht, ob ich damit zurechtkommen würde“, überlegt sie während der Abschlußprüfung.
Dem Dienst in der Feuerwehr offener gegenüber steht hingegen Marc-Kilian Harstel aus Satrup. „Ich war zuerst erstaunt und auch skeptisch“, gibt der 17-jährige zu. Er ist seit elf Jahren Pfadfinder und hat deshalb, wie er sagt, schon eine gewisse Vorerfahrung in Bezug auf Feuer und Knoten mitgebracht. „Ich habe schon mehrmals darüber nachgedacht in die Feuerwehr einzutreten“, gibt er zu. Im Sommer beginnt er eine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer. „Wenn noch genug Zeit übrig bleibt überlege ich es mir“, verspricht er.
Text und Bild:
Sebastian Iwersen
nordpresse mediendienst
Letztes Update: 2023-07-13
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