Kappeln in der Pfalz und Kappeln an der Schlei – Verbundenheit seit über vierzig Jahren.
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Den Ortsnamen „Kappeln“ gibt es in Deutschland zwei Mal: Kappeln in der Pfalz und Kappeln an der Schlei. Und dass die seit bereits 41 Jahren bestehende Freundschaft beider Ortsgemeinden innig gelebt wird, konnte man am vergangenen Donnerstagabend auf dem Hof Seehusen in Stutebüll miterleben. Traditionsgemäß pflegen die Ortsfeuerwehren aus Kappeln/Pfalz und Kappeln-Stutebüll seit 1983 Kontakte und Geselligkeit unter den Feuerwehrleuten mitsamt Familien. Und so begrüßte Stutebülls Ortswehrführer Rainer Seehusen zum Auftakt des diesjährigen viertägigen Besuches insgesamt 55 Gäste aus der Pfalz in seiner festlich eingerichteten Halle. Mit großer Vorfreude habe man beiderseits zuletzt diesen mittlerweile neunten Besuch der Rheinland-pfälzischen Kappelnerinnen und Kappelner in Kappeln-Stutebüll erwartet und da sei es kaum verwunderlich gewesen, dass man für die Anreise von 762 Kilometern dieses Mal „extra den großen Bus“ angemietet habe, so Seehusen in seinen Begrüßungsworten. Stolz blickte er über die versammelten Gäste und seine eigenen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Stutebüll, die für die Zusammenkunft alles bis ins kleinste Detail organisiert und hergerichtet hatten. Zudem sei für die Gäste in den folgenden Tagen wieder ein tolles Programm in Kappeln und Umgebung ausgearbeitet worden – darunter ein Besuch im dänischen Sonderburg, eine Schifffahrt, Radtouren und eine spaßige Stadtrallye. Besonderer Höhepunkt soll dann zum Abschluss die große Scheunenparty am Samstagabend in Stutebüll werden. Sichtlich bewegt blickte Seehusen in seiner Ansprache auch auf die vergangenen 41 Jahre zurück. Dass die Freundschaft beider Ortschaften mittlerweile schon in der dritten Generation gepflegt werde und jede geplante Zusammenkunft stets so großen Zuspruch bekäme, freue ihn im Besonderen. Der diesmalige Besuch der Pfälzer böte wie der eine großartige Gelegenheit, alte Bekanntschaften zu pflegen und neue entstehen zu lassen. Nach gemeinsamem Essen und maritimen Gesängen des Geltinger Shantychores kamen auch die Ehrengäste aus Kappeln an der Schlei zu Wort. Bürgervorsteherin Bente Reimer und Bürgermeister Joachim Stoll freuten sich über die langjährige Verbundenheit beider Ortsgemeinden und die generationsübergreifende Geselligkeit. Beide hießen die Besucherinnen und Besucher an der Schlei willkommen und freuten sich bereits jetzt auf einen Gegenbesuch in der Westpfalz. Mark Rücker, Kreisbrandmeister des Kreises Schleswig-Flensburg, schloss sich den Grußworten an und wünschte den Pfälzerinnen und Pfälzern einen tollen Aufenthalt bei ihren schleswig-holsteinischen Kameradinnen und Kameraden. Auch Kappelns Gemeindewehrführer Dirk Schadewaldt, der selbst bei einer der vorherigen Reisen schon in Kappeln/Pfalz zu Gast war, freute sich über das ein oder andere bekannte Gesicht in der Runde. Er dankte den Organisatoren und sei bereits jetzt voller Vorfreude auf die Feierlichkeiten am Samstagabend. Mit dem diesmaligen Besuch in Stutebüll feiere man auch das 40-jährige Bestehen der Freundschaft im vergangenen Jahr nach, unterstrich Benjamin Allenbacher, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kappeln in der Pfalz. Und um die Geschichte, wie die Kappelnerinnen und Kappelner aus beiden Bundesländern damals jeweils von der Existenz des jeweils anderen Kappelns erfuhren, ranken sich scheinbar mehrere Theorien. Allenbachers Kamerad Erhardt Schneider verstand es in anekdotenreicher Manier, der Zuhörerschaft die genauen Umstände der Entstehung dieser Kappelner Freundschaft zu erläutern. Schneider, der als einer der Gründervater seit der Anfangsphase in den frühen 1980er Jahren stets den Zusammenkünften beiwohnte, gab unter großem Beifall seine Chronik der Ereignisse zum Besten, mit der spätestens dann auch die jüngere Generation über diese besondere Beziehung beider Ortsgemeinden aufgeklärt worden sein dürfte. Otfried Buß, Bürgermeister Kappels in der Pfalz, dankte Seehusen und dem gesamten Organisationsteam für die Einladung und den herzlichen Empfang in Stutebüll. Man sei mit dem schleswig-holsteinischen Kappeln stets verbunden, so Buß in seiner Ansprache. Auch die Ereignisse um die schwere Ostseesturmflut im Oktober des vergangenen Jahres, bei der die Feuerwehren tagelang im Einsatz waren, habe man verfolgt. Die Berichte und Bilder des Hochwassers habe die Pfälzerinnen und Pfälzer dazu veranlasst, im Rahmen einer Aktion Spendengelder in der Gemeinde zu sammeln und somit ein besonderes Geschenk zum vierzigjährigen Jubiläum mit an die Schlei zu bringen. Feierlich überreichte Buß einen Scheck über 1.000 Euro an Bürgervorsteherin Reimer und Bürgermeister Stoll. Stoll dankte für die „großartige Geste“ und freute sich, den Betrag an die entsprechenden Stellen weiterreichen zu können. Auch für die Kameradinnen und Kameraden der Stutebüller Feuerwehr hatten die Pfälzer ein Geschenk im Gepäck. Fortan wird das Stutebüller Gerätehaus ein eigens angefertigter Stehtisch schmücken. Eine angebrachte Fahne wird stets die Freundschaft beider Feuerwehren symbolisieren. Vorübergehend in der Festhalle platziert konnte der Tisch auch sogleich von den Anwesenden eingeweiht werden. Zum Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung ergriff Wehrführer Allenbacher das Wort. Der festliche Rahmen bot schließlich noch die Gelegenheit, eine anstehende Beförderung auszusprechen. Unter großem Applaus der Anwesenden beförderte er seinen Kameraden Stefan Mäurer zum Löschmeister. Neben Allenbacher brachte auch die schleswig-holsteinische Feuerwehr ihre Gratulationen in Person von Schleswig-Flensburgs Kreisbrandmeister Mark Rücker, Gemeindewehrführer Dirk Schadewaldt und Stutebülls Wehrführer Rainer Seehusen entgegen. Bis Sonntag werden die Kappelnerinnen und Kappelner aus Rheinland-Pfalz in Stutebüll zu Besuch sein. Am Samstagabend lädt die Feuerwehr Kappeln-Stutebüll ab 19:30 Uhr herzlich zum Scheunenfest (Stutebüll 17, 24376 Kappeln) mit Livemusik ein.
Letztes Update: 2024-06-03
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