Kreisfeuerwehrverband Schleswig-Flensburg

Großartige Unterstützung

Großartige Unterstützung

Ehrenamtliche Helfer kämpfen um die Ostseeküste vor Maasholm und Hasselberg

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Viele Tage nur wenig Schlaf, dafür harte körperliche Arbeit und die bange Frage, ob die Maßnahmen reichen und der Deich hält. So sieht der Alltag der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer an der Ostseeküste nach der Jahrhundertflut Ende Oktober aus. Frank Schubert, Zugführer beim THW in Eckernförde, formuliert es anschaulich so: „Man ist nach den vielen Tagen eigentlich nur noch eine leere Hülle.“

Eingesetzt sind Schubert und ca. 175 Feuerwehrleute, THWler und Unterstützer vom Roten Kreuz sowie den Johannitern an den Küstenabschnitten von Maasholm und Hasselberg in Angeln. Auf mehreren Kilometern sind die Deiche dort entweder stark beschädigt oder sogar gebrochen. Unter der Leitung von Mathias Mayer, stellvertretender Kreisbrandmeister, werden die Maßnahmen zur Sicherung der Deiche vom Gut Oehe aus koordiniert. Es geht darum, die Deiche vor Einsetzen der Herbststürme so zu sichern, dass sie bis ins Frühjahr halten.

„Rund 60.000 Sandsäcke in unterschiedlichen Größen haben wir dafür bereits verbaut“, referiert Mayer den Stand am Mittwochabend, fünf Tage nach der großen Flut. „Bis Ende der Woche werden wir hier vor Maasholm wohl noch arbeiten, vor Hasselberg werden wir hoffentlich Mitte nächster Woche fertig sein.“ Zunächst stemmten sich etliche Freiwillige Feuerwehren aus der Region gegen die Naturgewalten der Ostsee, wobei auch einige Evakuierungen notwendig wurden. Am Montag war dann mehr Manpower notwendig, um die völlig erschöpften Feuerwehrleute abzulösen. Mayer ließ deshalb über den Kreis die Brandschutzbereitschaften 1 und 8 alarmieren, sodass Helferinnen und Helfer sogar aus dem Kreis Segeberg und (ab Mittwoch) mit der Brandschutzbereitschaft 5 aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg anrückten.
„Die Unterstützung war und ist großartig“, resümiert Mayer seine Erfahrungen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien in vielen Fällen bereitwillig von ihren Arbeitgebern freigestellt worden, darüber hinaus hätten zahlreiche Firmen Material und Baumaschinen zur Verfügung gestellt, um ein erneutes Hochwasser abzuwehren. Teilweise seien sogar Privatleute gekommen, um die Sandsäcke zu befüllen, berichtet Mayer weiter.
Sebastian Matz, Gutsherr auf Gut Oehe, weiß anschaulich zu erzählen, wie das Wasser in der Nacht von Freitag auf Samstag über den Deich bis weit auf den Hof seines Gutes vordrang und dort teilweise 60 cm hoch stand. Er ist selbst Tag und Nacht mit den Sicherungs- und Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe beschäftigt und ist froh über jede helfende Hand. Diejenigen, die von weiter her kommen, wurden kurzerhand in den Ferienwohnungen auf Gut Oehe untergebracht. Dort urlauben eigentlich Feriengäste – was sich zurzeit keiner vorstellen kann, aber bald wieder der Fall sein soll, wenn die Deiche halten.


Jan-Christian Schwarz, Presseteam KFV

Letztes Update: 2023-10-25

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