Kreisfeuerwehrverband Schleswig-Flensburg

Feuerwehren proben komplexen Ernstfall

Feuerwehren proben komplexen Ernstfall

Die Gemeindefeuerwehrübung stellt die Harrisleer Wehren vor Herausforderungen

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Großen Herausforderungen sahen sich die drei Feuerwehren der Gemeinde Harrislee ausgesetzt: Ihre dritte gemeinsame Großübung führte die Ortswehren Harrislee, Niehuus und Kupfermühle auf einen leerstehenden Hof in der Nähe der dänischen Grenze. Dort wartete ein komplexes Szenario auf sie, das Alexander Hinrichsen, Gruppenführer der Ortswehr Harrislee, zusammen mit Patrick Andresen mit viel Akribie erarbeitet hatte. Es brannte nicht nur ein ehemaliger Pferdestall in voller Ausdehnung, der Rauch hatte sich durch Verbindungsgänge bereits zu einer Halle vorgearbeitet. Dort befand sich ein Melkstand, der anderthalb Meter abgesenkt war und in dem ein Verletzter kauerte. Zahlreiche weitere Personen wurden in den betroffenen Gebäuden vermisst. Um den Realitätsgehalt der Übung noch etwas zu steigern, war ein Angestellter des Hofes „in Panik“ mit einem Traktor aus dem Stallgebäude gefahren. Er wollte einen Anhänger mit gefährlicher Flüssigkeit in Sicherheit bringen. Dabei allerdings kollidierte er mit einem PKW, in dem sich eine Person befand, die den Hof ebenfalls fluchtartig verlassen wollte.

„Das ist natürlich alles recht viel auf einmal, aber wir wollen ja auch allen eingesetzten Kräften eine Aufgabe zuweisen“, erklärte Hinrichsen sein Übungsszenario. Dem Betrachter erschloss sich der Zusammenhang der gestellten Aufgaben sofort, zumal genau diese Ereignisse eintreten können, sobald Feuerwehren es mit Großschadenslagen zu tun haben. Und tatsächlich konnten sich die rund 70 teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden in Löschangriffen mit und ohne Atemschutz erproben, mit hydraulischer Rettungsschere und Spreizer eingeklemmte Personen aus deformierten PKW befreien. Mit einer besonderen Aufgabe sah sich die Besatzung der Harrisleer Drehleiter konfrontiert, die über ein Gebäudedach eine Personenrettung aus einem Innenhof durchführen musste. Dabei war viel Fingerspitzengefühl gefragt und es mussten innovative technische Lösungen entwickelt werden, um die Person – in diesem Fall eine Puppe – möglichst schonend und sicher zu retten.

Den „Verletzten“, Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Harrislee, bereitete es sichtlich Spaß, den gestandenen Ehrenamtlern alles abzuverlangen. Da wurde geschrien und gestöhnt oder aber sich „mucksmäuschenstill“ verhalten, wenn ein Angriffstrupp unter Atemschutz auf der Suche nach Vermissten in einem verqualmten Gebäude unterwegs war. Vielleicht wurde auch ein wenig gefeixt, wenn das Auffinden nicht sofort klappte – aber alles im Dienste einer Übung und mit dem Ziel, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.

Gemeindewehrführer Tim Borchardt zeigte sich jedenfalls zufrieden mit den Ergebnissen der großangelegten Übung und dankte den beteiligten Feuerwehrleuten für ihr Engagement. Auch Ortswehrführer Morten Görrissen lobte die eingesetzten Wehren, die besonders in puncto Zusammenarbeit weitere Fortschritte gemacht hätten.

Organisator Alexander Hinrichsen zeigte sich zufrieden. Er hat eine persönliche Beziehung zu dem Hof, auf dem die Übung stattfand. Es ist der ehemalige Hof seiner Schwiegereltern, der freundlicherweise für eine Feuerwehrübung zur Verfügung gestellt wurde und den Hinrichsen nun einmal aus einer ganz anderen Perspektive erleben durfte.


Presseteam KFV, Jan-Christian Schwarz

Letztes Update: 2023-09-12

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