Neue Truppmänner und Truppfrauen für den Ausbildungsverbund H2O
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„Mit so vielen Neuzugängen haben wir nicht gerechnet“, meint Amtswehrführer Jan Hennings mit Blick auf einen Jahrgang Truppmänner und Truppfrauen im Ausbildungsverbund H2O, der aus den Amts- bzw. Gemeindefeuerwehren Harrislee und Handewitt (zweimal H) und Oeversee (einmal O) besteht. Und Gemeindewehrführer Frank Thiel aus Handewitt ergänzt: „Wir waren bass erstaunt, wie viele junge Leute bei uns zur Feuerwehr wollen. Wir sind schon ein bisschen stolz.“
Anlass für diese Einschätzungen war die großangelegte Abschlussübung, die die fertig ausgebildeten Truppmänner und -frauen zusammen mit den ebenfalls neuen Truppführungen am 7. Juli 2023 an der Schule in Oeversee absolvierten. Da sich zunächst 58 Kameradinnen und Kameraden für den Grundlehrgang angemeldet hatten, wurde dieser geteilt. Nach diesem ersten Durchgang mit 35 Nachwuchsfeuerwehrleuten (elf Frauen, 24 Männer) folgt ein zweiter, der am 23. August beginnt und inzwischen ebenfalls auf 35 Teilnehmende angewachsen ist.
Der erste Durchgang legte nun in Oeversee vor. Für die Truppmänner und -frauen aus den drei Gebietskörperschaften hatten sich die Lehrgangsleiter, darunter v. a. Patrick Schulz und Nick-David Hoffmann, insgesamt fünf Szenarien ausgedacht. Diese galt es unter der Anleitung erfahrener Gruppenführer der beteiligten Feuerwehren abzuarbeiten. Darunter waren z. B. eine Menschenrettung über die vierteilige Steckleiter vom Dach der Schule, eine Menschenrettung mit Hilfe einer Schleifkorbtrage über eine abschüssige Böschung und die Befreiung einer schwer verletzten Person, die unter einen Rasenmähertraktor geraten war. Vor besonderen Herausforderungen stand auch die Gruppe, die via Schwimmkorb eine Wasserentnahme aus der Treene vornehmen sollte. Der Wasserstand der Treene war nämlich so niedrig, dass ein Kamerad sich in die Mitte des Flusses vorarbeiten musste. Dort hatte er nicht nur mit technischen Problemen, sondern besonders mit Mücken zu kämpfen.
Etwas anders gelagert waren die praktischen Prüfungen für die elf angehenden Truppführer und eine Truppführerin. Unter der Anleitung von Henrik Beeck aus Munkwolstrup wurden sie gezielt darauf vorbereitet, im Ernstfall die Leitung eines Einsatzes zu übernehmen, bis weitere Führungskräfte eintreffen. Für sie galt es also zunächst, die jeweilige Lage vor Ort richtig einzuschätzen, die richtigen Funksprüche ab- und die angemessenen Einsatzkräfte einzusetzen. Geprobt wurde auch das an möglichst realistischen Szenarien, so z. B. an einer Menschenrettung unter Atemschutz oder dem Aufbau einer Riegelstellung zur Brandbekämpfung.
Rund 140 Schaulustige – in diesem Fall willkommen und gezielt eingeladen – ließen sich von der Professionalität der ehrenamtlichen Nachwuchskräfte beeindrucken. Neben Vertretern der Kommunalpolitik aus den Gemeinden und Ämtern waren v. a. viele Familienangehörige gekommen, die einmal sehen wollten, wo ihre Väter, Mütter, Söhne und Töchter in den letzten Monaten so viel Zeit investiert hatten. Der Lehrgang zum Truppmann/Truppfrau umfasste insgesamt 15 Ausbildungstermine, unter denen auch drei Samstage waren. Und Truppführer konnte man erst nach 13 Übungseinheiten werden, wobei auch hier zwei Samstage fällig wurden.
„Das schweißt natürlich zusammen“, hebt Frank Thiel hervor. Auch Tim Borchardt, Gemeindewehrführer aus Harrislee, unterstreicht besonders die Kameradschaft, die unter den jungen Feuerwehrleuten wachsen konnte. Er ergänzt, dass genau das von nicht zu unterschätzender Bedeutung sei, schließlich „muss man sich auch im Einsatz aufeinander verlassen können“.
Dass Teamwork und Zusammenhalt stimmen, das war in Oeversee zu spüren.
Bestanden haben letztlich alle 35 bzw. zwölf Teilnehmenden. Sie bedankten sich mit großen Körben voller Süßigkeiten bei ihren Ausbildern und wiesen mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass diese von jetzt an die eigenen Süßigkeiten naschen können. Während des Lehrgangs hatten sie sich nämlich großzügig bei den Lehrgangsteilnehmern bedient – was aber natürlich ebenfalls als Ausdruck eines großen Teamgeistes verstanden werden darf.
Jan-Christian Schwarz, Presseteam KFV
Letztes Update: 2023-07-13
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